A-ha - «Take On Me»
SOTW #25-2006
Talking away...
Ja, ihr musstet lange warten und das tut mir auch aufrichtig leid, aber es hat sich einfach gezeigt, dass Musik hören eben doch nur die zweitwichtigste Nebensache der Welt ist. Und eigentlich bin enttäuscht. Ihr seid ein ängstlicher und konservativer Haufen! Take on me tut doch niemandem weh! Ihr hattet die grossartige Gelegenheit, mich so richtig leiden zu lassen, aber die habt ihr fahrlässig ausgelassen. Denn sind wir ehrlich, Take on me ist zwar abgekauter als ein Hundeknochen, aber trotzdem eindeutig Weltkulturerbe. Und eigentlich ein geiler Song. Finde ich jedenfalls. Und ich denke, wenn ich tanzen könnte, könnte ich zu diesem Lied sehr gut tanzen. In den 80ern wurde allgemein sehr viel getanzt. Gab ja auch massenhaft Grund dazu. Die Musik der 80er liegt irgendwo dazwischen, ist (noch) nicht richtig Oldie, aber halt auch nicht mehr ganz so aktuell. Allerdings vermag das Aussehen und Auftreten der Interpreten in den einschlägigen 80ies-Musikvideos selbst im heutigen post-Streetparade Zeitalter durchaus noch zu schockieren. Dennoch liegen die grössten kulturellen Errungenschaften, die dieses Jahrzehnt der Nachwelt geschenkt hat, nicht etwa im Bereich der Musik, sondern im Bereich der Fernsehserien. Das A-Team, der Hobbybastler MacGuyver und natürlich das von mir beinahe religiös verehrte Knight Rider-Duo bilden, jedenfalls für mich, bis heute die heilige Dreifaltigkeit der Fernbedienung.
Was viele Leser wahrscheinlich nicht wissen (aus dem einfachen Grund, dass ich dies bis jetzt immer verheimlicht habe) ist die Tatsache, dass ich A-ha sogar mal live gehört habe! Ihr mögt jetzt noch so ungläubig raunen, aber ist echt war: An der selben Stelle, wo heuer jeden Abend hunderttausend Schlachtenbummler bunte Fahnen von irgendwelchen Ländern schwenken, um damit ihre Verbundenheit mit einer Fussballmannschaft auszudrücken, trafen sich eines schönen Nachmittags im schönen letzten Jahr auch mehrere Hunderttausend Leute, die auch Fahnen schwenkten, aber damals waren das bloss hart und ehrlich erarbeite Bierfahnen. In der hehren Absicht, die Einwohner Afrikas durch Musikhören vor dem Hungertod zu retten, waren sie alle in den Tiergarten gepilgert und da der Kampf gegen den Hunger in der Dritten Welt nun mal kein Zucker- und erst recht kein Honigschlecken ist, quälten sie sich tapfer durch Stunden von abgestandenen Hits, die von ebenso abgestandenen Interpreten vorgetragen wurden. Da passte natürlich auch A-ha blendend rein. Lustigerweise erinnere ich mich an kein Lied, das ich an diesem Abend gehört habe so gut wie an Take on me, denn just als dieses Lied gespielt wurde, bahnten wir uns den Weg durch den von Leuten prall angefüllten Wald neben dem Konzertgelände... in Richtung der rettenden S-Bahn.
INFOBOX
Interpret: A-ha, Norwegen
Album: Hunting high and low
Song: Take on me
Jahr: 1985
Internet: A-ha online
Artwork: Klein Hannes im Original-KITT, anno dazumal.
Update, 26.4.2007: Kommentare deaktiviert.
Comments
Hallo ihr. Ich muss ehrlich sagen, ich finde die Fotografie von Hannes echt schnucklig. Vielleicht werde ich sie ausdrucken und mir über mein Bett hängen. Aber dennoch: Ist es nicht langsam Zeit für einen neuen "Song of the Week"? Oder sonst müsst ihr eben den Titel ändern. Wie wärs mit: "Song of the next ...so öppe 10 bis 14 Täg"?
Ja Jungs, ich weiss, es ist hart, wenn man seinen eigenen Erwartungen nicht gerecht wird. Aber es liegt in euren Händen.
Posted by: K | 6.07.06 9:14