SOTW | Song Of The Week: Bryan Adams

SOTW #09-2013

Kälteschock

Da war es dieses Gespräch im Schnee. Die falsche Jacke trug ich, denn kaum ists es über Null, verbiete ich mir den Mantel, denn fällt die Temperatur wieder, und das ist ziemlich wahrscheinlich, erkälte ich mich noch mehr, als wenn ich bei über Null nur eine Lederjacke anhabe. Mein Kumpel Lino weigert sich darum auch mit mir im Winter abzumachen, weil er den Anblick nicht erträgt, wie ich da so frierend rumhampel. Vielleicht bin ich darum auch immer in Bewegung, alles nur ein Flucht vor dem Kältetod.
Reden tu ich ja viel, aber aussprechen ist nicht mein Ding. Und im Schnee ist eigentlich nie der Richtige Zeitpunkt um irgendwas an oder auszusprechen. Von mir weiss man scheinbar nie was ich denke, angeblich. Und bevor ich mich umdrehte, hatte ich auch nicht viel geklärt, aber doch beide Standpunkte fixiert.

“Driving home this evening could have sworn we had it al worked out.”

Denn ich wurde gezwungen den Standpunkt zu fixieren, alles auszusprechen. Und im nachhinein hätte ich es besser gelassen, wer besser gegangen. Definition ist nicht immer gut, und schafft nicht immer Klarheit. Und es war wie eine Pause irgendwo dazwischen, dieser Moment im Schnee - stillstand. Doch als ich mich umdrehte lief die Zeit wieder weiter und das Leben hatte mich wieder erfasst. Da war er also wieder der Vulkan und getanz hab ich auch, völlig unabhängig und losgelöst und ich tanze immer noch, denn zum stillstand will ich nie mehr zurück. Manchmal frage ich mich, wie man so viel Leben in eine Woche kriegt. Und dann kam diese Nachricht, nach eineinhalb Wochen, und obwohl ich es bereits in den Knochen hatte, war’s dann doch etwas schockierend.

„but how was I to know, should be letting go...“

Und beleidigend war es auch. In vieler Hinsicht. In einem Satz versteckt stand, mehr als ich mir antun wollte, ungewollt. „Jetzt weißt du, wie sich n Tritt in die Eier anfühlt.“ Aber um meine Eier machte ich mir eigentlich am wenigsten Sorgen. Der Kopf hatte ja schon lange aufgegeben, aber ein anderes Organ weigerte sich immer noch hartnäckig...

„it cuts like a knife“

Und so stürtze ich mich wieder ins Leben, noch viel mehr ins Leben, dass ja immer brav vor der Tür auf mich wartet und mich bei der Hand nimmt.

“but it feels so right“