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Kings of Leon - «Sex on Fire»

SOTW #28-2010

Wenn geredet wird, wo geschwiegen werden sollte

Statt Artwork gibts diesmal ein Video: Giacobbo und Müller über Talkback Nerds

Mitmachen, sich einbringen, dabei sein, seine Meinung kundtun, partizipieren, mitmischen oder wie man es auch immer nennen möchte, ist zweifelsohne aufgrund der neuen Medien viel einfacher geworden. Demokratischer - würde man sagen, wollte man es positiv formulieren. „Vollidioten im Diskurs unter sich“ wäre mein Kommentar dazu.

Während man sich in Zeiten der Monarchie darauf verlassen muss, dass der Alleinherrscher ein Guter ist, muss man in Demokratien darauf hoffen, dass das Volk nicht alles vermasselt. Die kürzlich getätigten Abstimmungen hierzulande haben diese Hoffnung leider zutiefst erschüttert. Und während man den Monarchen in der Revolution stürzen und vernichten kann, scheint es beim Volk wesentlich schwieriger die Schuldigen auszumachen. Denkste. Nicht mehr seit dem Internet und der Erfindung der Kommentarfunktion.

In den tausenden von Kommentaren, Feedbacks, Talkbacks etc. zu ohnehin schon uninteressanten Berichten, spiegelt sich das gesellschaftliche Drama wider. Eine Inszenierung so schwarz wie Ebenholz. Auch die Musik bleibt davon leider nicht verschont.

Eigentlich wollte ich etwas über die Songtexte von Kings of Leon in Erfahrung bringen. Denn irgendwie hab ich bisher nie wirklich auf die Lyrics geachtet, da mich schon die Musik der Band voll eingenommen hat. Aber im Zuge einer fundierten Recherche, machte ich den grossen Fehler, mich in die Online-Diskussionen über Songtexte einzulesen. Aus Gründen des Datenschutzes oder ähnlichen Vergehen ist es sicherlich hoch illegal an dieser Stelle die schlimmsten Äusserungen zu zitieren. Abgesehen davon, würde das zu üblen Traumatisierungen der Leser führen und möglicherweise sogar Musikphobien auslösen, was in unserem Kreise doch eher unerwünscht ist. Deshalb überlasse ich es jedem selbst zu entscheiden, ob er sich in die Tiefen des menschlichen Verderbens begehen oder doch lieber den Glauben an die Musik und ihre Hörerschaft beibehalten möchte. Den Unerschrockenen unter euch empfehle ich aber den vielschichtigen Interpretationen des Songs „Sex on Fire“ nachzugehen. Herrlich grausam. Dabei bitte nicht vergessen, dass der Song in Wirklichkeit hervorragend ist.

Die profunde Musikanalyse für einmal anderen überlassend, verabschiede ich mich und hoffe auf viele, unnötige und doofe Kommentare auf diesen belanglosen Text. Wie schön es doch ist, Teil des Schreckens zu sein. Dabei sein ist alles... oder so.

Interpret: Kings of Leon, US
Album: Only by the Night
Song: Sex on Fire
Jahr: 2008

Internet: Kings of Leon

Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: Sich von Grausamkeiten erholen.

Artwork: Giacobbo und Müller "Talkback Nerds"








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