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Lily Allen - «The Fear»

SOTW #[52]-[2008]

Am Ende ein Blick…



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Nie laufen so vielen Dokumentationen und Jahresrückblicke wie im Dezember.
Ich weiss nun, dass Helmut Schmidt bereits in den 70ern vor der Abhängigkeit vom Öl gewarnt hat. Ich weiss, dass Giacomo Puccini, das alte Raucherbein, in Brüssel an Halskrebs starb und dass die Manns eigentlich alle irgendwie Homosexuell waren.

In den Verschiedenen Jahresrückblicksshows wurde ich mit Betty Pages Tod, mit dem armen Mundharmonika-Mann von das Supertalent und dem Ehepaar, dass mit dem Flugzeug in einem Hochspannungsstrommasten hängen blieb konfrontiert. Das Quiz 2008 hat mir gezeigt, das Oliver Pocher den Jauch schlägt - schon wieder -, Sarah Connor vom Löwenbaby angepinkelt wurde, die Britta Heidemann schon seit 10 Jahren Chinesisch spricht und man mindestens mit 40 km/h Fahrrad fahren muss um eine CD zu betreiben. Nonsense also.

Dennoch fühle ich mich dazu verpflichtet euch mit meinem Persönlichen 2008er Musikjahresrückblick zu quälen. Angefangen hat das ganze eigentlich ganz gut mit einer Horde Damen, die im Besitz einer adäquaten Stimme sind (über die Qualität einiger Songs lässt sich jedoch streiten) , nämlich Adele, Duffy und Maria Mena. Leider erlitten alle das Schicksal, dass meine Bowlingkugeln jeweils erleiden, sie landen im Seitengraben. Im Falle der genannten Sängerinnen im Seitengraben von Amy Winehouse. Dieses "klingt-wie-Amy" konnte keine von ihnen je abschütteln.

Weiter ging es mit der Sommer Periode, die mir neben ein paar guten Konzerten, leider auch ein paar Ohrenschäden einbrachte mit «Schnuffels Kuschel» Song und Alex C.s «Arsch Song». Es ist mir sowieso ein Rätsel wie man sich die Musik einer 3D-Animierten Handyfigur und eines schon in den 90ern outen Alex Christensen anhören kann. Einige Chart-Stürmer wie Jason Mraz waren anfangs ja ok, wurden aber – wie er übrigens auch selbst feststellen musste – zu Tode gespielt.

Dann kam der Comeback-Herbst. Ja, ja, Christina und Brittney prügeln sich gegenseitig aus den Charts, Pink, Madonna, AC / DC und Coldplay brachten nix neues auf den Markt und Udo – ich trag meinen Schlapphut auch in der Dusche – Lindenberg hat es endlich mal geschafft mit einem Album auf Platz 1 der Charts zu landen – zu recht muss hier mal gesagt werden. Sehr gefreut hab ich mich auch über Cluesos neue Platte und Peter Foxes Soloalbum – keine Ahnung mehr wie oft ich Seeed schon live gesehen hab, aber an die 6 Mal müssen es wohl gewesen sein. Mit dem Herbst kamen aber auch wieder die Retortenbands und Sänger aus ihren Verstecken gekrochen. Katy Perry küsst Mädchen, und ist eigentlich nur zu ertragen, weil Sie sich bei Ihrer Kostümauswahl wirklich was einfallen lässt – eine Kreativität, die leider in Ihrer Musik nicht zu finden ist. Deutschland hat eine neue Popstars Gruppe die Königsbeeren, die eben noch in der Primarschule waren und jetzt schon auf der Showbühne… und sich Baby Hunde aus dem Tierheim zu Weihnachten wünschen… Wie niedlich und auch gut vermarktbar, nicht wahr? Und noch was muss ich sagen: "Yes I am human", dass sollte doch endlich mal Frage der Killers beantworten, denn wenn ich noch einmal diesen Song höre, dann lauf ich Amok, ich hätt da auch schon ein Ziel...

Aber noch Schlimmer kams nun im Winter. Bauer sucht Frau schickt Schäfer Heinrich mit einer technoisierten Version seines Schäferliedes ins Rennen, dabei dachte ich Eurodance sei in den 90ern schon gestorben…

Tja, aber was soll ich euch vormachen, 2008 war musikalisch nicht gerade ein Heileit. Klar, all die Indie-Underground-Bands sind hier in meiner Auflistung nicht zum Zug gekommen, sie kriegen aber in diesem Blog ja immer mehr als genug Platz… und so verblieb mir nach meinen Recherchen zum Jahr 2008 auf Viva und MTV nur der Blick in die Zukunft. Mein musikalisches Zinngiessen hat mir Alben von folgenden Künstlern angedroht:

Nelly Furtardo
Franz Ferdinand
Grandmaster Flash
Lauryn Hill
Jamiroquai
Sex Pistols
Westernhagen
PJ Harvey
Yeah Yeah Yeahs
Depeche Mode
Outkast
Noir Désir

Am meisten freue ich mich aber auf das neue Album von Lily Allen. Das ganze Trara dieses Jahr, um Ihr Privates hin und her, um Beschimpfungen ihrer Kollegen und die lustige Moderation mit Elton John an den Man of the Year Awards im September lenkten nämlich viel zu sehr vom wesentlichen ab: guter Musik.

Interpret: Lily Allen
Album: It’s not me, it’s you
Song: The fear
Jahr: 2009

Internet: Lily Allen Music, MySpace

Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: Sich im Kreis drehen, CDs bestellen, Lily Allen googeln

Artwork: Das Jahr by Lu








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Geschichten, die die Musik schreibt. 1x pro Woche, mit tollen Metaphern.

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