Michael Andrews and Gary Jules - «Mad World»
SOTW #1-2011
Und bitte nochmals...
Die Neuauflage eines Songs hat verschiedene Gründe. Beschliesst ein Musiker ein Remake ist ihm meist das Geld ausgegangen, Vordergründig heisst es natürlich: "Alles der Musik zu liebe, wir wollen von Mono auf Stereo umschalten und machen daher alles nochmals neu!" Ja klar.
Ähnlich verhält es sich mit Re-Issues, die Plattenfirma will Geld schröpfen, aus dem Tod, dem Todestag oder dem Fünfhundertsten Geburtstag eines Künstlers, der das ganze unter der Erde ja eh nicht mehr mitkriegt. Die Kinder freuts, denn die Sahnen natürlich auch mächtig ab. Oft werden zu jedem Song noch ein zwei bekannte Sänger eingemischt und das ganze wird zum Remix - armer Bob Marley, armer Michael Jackson.
Gründe für eine Coverversion sind wenigstens ein bisschen vielfältiger. Man will auf den Ruhmeszug eines anderen aufspringen, man hat einfach nicht genug eigene Lieder oder man schwimmt so sehr auf der Erfolgswelle, dass man nicht zurückschreckt Klassiker zu covern (Black Eyed Peas - «I had the time». Mangelnde Kreativität führt oft auch zum Missbrauch von fremdem Songmaterial, ein guter Sänger ist noch lange kein guter Liedermacher. Manchmal scheint sich ein Produzent auch zu denken: "Der Song ist gut, aber er wäre noch besser wen XY ihn singen würde", und manchmal ist ein Cover auch nur eine Bieridee, entstanden im Proberaum, wie bei Maria Mena's «I was made for loving you». Wobei auch das mit den Bierideensongs in die Hose geht, denkt man an den Ballermannhit «Das rote Pferd», geklaut bei Edit Piaf.
Mitte Neunziger war dann die Beatles-Covermanie, als 500 Boygroups die ultimative Boygroup in allen möglich und unmöglichen Variationen aufs Alu brachten. Oftmals geht unter den ganzen Versionen das Original etwas unter, die meisten Teenager beschäftigen sich ja nicht mit «Oldies», so hat mich auch erst die Bravo darüber aufgeklärt, dass «Sie liebt disch» nicht von Worlds Apart ist.
Und genau so ging es mir mit «Mad World» von Michael Andrews und Gary Jules, aus dem Film «Donnie Darko». Da bereits ein Tears for Fears Stück auf dem Soundtrack war, wurde kurzerhand ein zweites einfach gecovert. Sieht auch besser aus, nicht?
Wir leben in einer schnellebigen Zeit - sagt zumindest das Fernsehen. Und auch bei Coverversionen wird die Beat-Zahl des Originals erhöht, muss ja auch tanzbar sein! Und genau das schätze ich an «Mad World», endlich mal ein bisschen ruhe, keine 80ties klänge mehr zu hören.
Verrückte Welt.
Interpret: Michael Andrews and Gary JulesAlbum: Donnie Darko (O.S.T.)
Song: Mad World
Jahr: 2004
Original:
Kopie:
Maria Mena:
Internet: Gary Jules, Elegin Park (Michael Andrews)
Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: Sich Gruseln, über die Gott und die Welt und die Welt im Allgemeinen sinnieren, Donnie Darko schauen
Artwork: Auslieferung ausstehend