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Nancy Sinatra & Lee Hazlewood - «I've been down so long (it looks like up to me)»

SOTW #17-2011

Über Süsswaren

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Ja, ich bin ein Honigglaslöffler. Ich gebe es zu. Und schämen Sie sich, wenn Sie dabei jetzt irgend eine schlüpfrige Schweinerei vermuten. Das Wort beschreibt genau das, was ein Honigglaslöffler tut. Ein Honigglaslöffler ist jemand, der, wenn er weder Schokolade noch Eis noch m&ms noch Brot in seiner Vorratskammer hat und dieses äusserst starke Verlangen nach Süssem verspürt, zum Löffel greift und damit den (bitte Metall-harten) Honig aus dem Glas löffelt und der Zunge zuführt. "Schlimm!" denken Sie jetzt? "Was für ein mieser alter Zucker-Junkie!" schreien Sie? Tatsächlich ist dieser Zustand für mich persönlich ein Fortschritt, denn lange war ich ein blühender Verehrer der notorischen wie köstlichen Verbindung "Butter-Zucker".*

Ich wäre es auch heute noch, würde sich bloss Butter in meinem Kühlschrank befinden! Tatsächlich wollte ich mir vor ein paar Tagen ein Fertigmenu kochen, wofür es neben dem eigentlichen Sack mit Pasta und Instant-Saucenpulver noch genau zwei Zutaten meinerseits brauchte. Wasser und – man ahnt es – Butter. Einerseits ist es natürlich tragisch, dass ich keine Butter besitze, aber andererseits muss man konstatieren, dass ein Fertiggericht-Produzent, der vom Käufer verlangt, weitere Zutaten zur Hand zu haben um das Ding überhaupt kochen zu können, rein gar nichts über seine Zielgruppe weiss!

Tja und so bin ich also zum Honiglöffler geworden. Vielleicht noch ein, zwei Worte zum Thema Honig: Unter diesem Begriff verstehe ich Honig in kristallisiertem Zustand. Die flüssige Variante existiert für mich nicht und ist bloss etwas für Kretins, die nichts dagegen haben, dass ihnen ihr klebriger Brotaufstrich vom Brot runter über die Finger, die Hände und rein in die Ärmel läuft. Ebenso klar ist, dass Honig im Kühlschrank gelagert gehört. Ihn draussen zu lagern, ist ebenso töricht wie gefährlich. Jeder weiss, dass die Bienen, sobald sie den Honig riechen, mit dem gesamten Stock angeflogen kommen, um den Honig zurückzuholen und den Dieb bzw. den Besitzer des Honigs zu stechen. Wohnt man in der Nähe von Bären, droht einem sogar noch grösseres Ungemach!


* Für Interessierte: Hierfür nehme man eine Tasse, die man normalerweise für das Getränk "Tee" verwenden würde. Man gebe (am besten bereits leicht schmelzende) Butter sowie Zucker nach Lust und Laune hinzu. Dann nehme man ein Messer und halte es senkrecht zum Boden der Tasse und schwinge schnell und intensiv dem Rand der Tasse entlang, bis sich die beiden Zutaten zu einem nahrhaften Mahl zusammengefunden haben. Weicheier bzw. tatsächlich hungrige Leute essen dazu noch Brot (das ich auch nicht habe, sonst müsste ich den Honig ja nicht löffeln, sondern könnte ihn da drauf streichen, wie ein Mensch).


Interpret: Nancy Sinatra & Lee Hazlewood

Album: Nancy & Lee

Song: I've been down so long (it looks like up to me)

Jahr: 1969


Internet: Youtube.

Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: Löffeln und zwar kräftig!

Artwork: Riesensteinschleuder (von Künstler "El Barto"?).








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