Streetlight Manifesto - «Ungrateful»
SOTW #12-2013
Meh Dräck...
„du solltest wieder mehr über Musik schreiben - nicht immer so Autobiographisches und so...“ und wenn das schon einer meiner zwei einzigen Leser beanstandet so will ich seinem Wunsch auch nachkommen, wenn auch die profunden, genau recherchierten Texte nicht so meins sind, aber – aso guet, aber erwartet nicht zu viel.
Aber wenn schon Musik, dann ein bisschen was rohes. In meinem Player läuft nämlich seit Wochen jetzt Elektro in allen Formen, und manchmal auch in Farbe, und dieses geglättete geht mir doch langsam auf den Zeiger. Diese Elektrophase hat diesen Blog zwar nur peripher tangiert, (dies wird wohl noch kommen, mit der üblichen Zeitlichen Verzögerung.) aber ich persönlich brauch jetzt mal etwas echtes. Und was gibt es ungeglätteteres als Skapunk? Das geordnete Chaos dieses Genres ist vergleichbar mit meinen Haaren an einem Bad Hairdaiy ist also haarverwandt mit mir und entspricht mir somit sehr. Leider geht es viel zu oft in meinem Itunes unter. Für diesen Eintrag mussten mir andere Blogger daher auf die Sprünge helfen, diesmal der Techblog
meines Vertrauens. Denn da stiess ich auf Streetlight Manifesto, die ich eigentlich schon vom Namen her kannte, mir aber nie bewusst in die Gehörgänge gezogen habe. Denn in Ihrem Gründungsjahre 2002 war ich mit einem Bein schon wieder aus der gröbsten Ska Phase meines jungen Lebens raus, und hab sie erst viel später entdeckt. „Reminds me of Highschool“ steht da auf Gizmodo in nem Kommentar unter dem Song. Und genau das ist Ska: aufmüpfig wie ein Teenager, à la ‚ich geh dann mal Pogen und färb mir die Haare blau.’ Eine Phase die sich bei den meisten leider all zu früh verwächst und nicht mal mehr ansatzweise durchsickert im Alter, wenn das Hirn verknöchert ist und sich in die fixierten Strukturen zurückgezogen wird. Und genau im 2002 war ich aus meine „Highschool“ raus und auf dem Weg an die Uni, um dort erstmal ein paar Jahre so zu tun, als wär ich wirklich seriös und zu mehr bestimmt. Nun bin ich zur Unvernunft zurückgekehrt und darf drum auch Streetlight Manifesto hören. Für immer 21ig.
Und das schöne an dem Lied ist, dass es so brav anfängt. Und die Trompete mit ihrer Melodie fast schon etwas langweiliges hat, von einem kleinen Kind, das da unbehelligt die Strasse auf und ab hüpft, ein bisschen Suburbia. Bis der ‚Krach’ einsetzt und alle Instrumente auf einmal versuchen sich um die Melodie zu prügeln. Gesang? Geschrei und Gröle! Aber genau das gehört dazu. Also gut, ich gebs zu ich steh auf Songs mit Trompete - und wer an dieser Stelle lacht, dem wird ein Beitrag zu Louis Armstrong angedroht! Wartet nur!
Und das schöne an Streetlight Manifesto ist, dass sie in ihrer 10 Jährigen Geschichte im Gegensatz zu Bands wie beispielsweise den Aquabats dem Ska nie untreu geworden sind. Die Lieder sind vielleicht etwas ausgefeilter, aber die Texte immer noch voller Aufstand und die Melodien voller Wut. Sie haben sich nicht glattbügeln lassen.
Interpret:
Album: The Hands That Thieve
Song: Ungratful
Jahr: 2013
Internet: offizielle Seite
Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: auf einem Bein abwechselnd hüpfen und Bier aus der Flasche Trinken im Unipark.
Artwork: Haarverwandt