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My Name Is George - «Supermarket»

SOTW #23-2006

Kauft in Winterthur ein

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Die dreiundzwanzigste Woche dieses Jahres, die schon bald ihre Ende nimmt, bot vieles. Mir auf jeden Fall: Da war erstens die Sonne, die sich plötzlich zurückmeldete; dann mein neuer (oder sagt man neues?) MacBook, das mich praktisch tagein, tagaus in seinen Bann zog (soviel zur Sonne); und schliesslich das erste offizielle SOTW-Konzert, mit den Zutons auf der Bühne und Tobi, Hannes, Competition-Gewinnerin Lea und meiner Wenigkeit im Publikum.

Für euch, allerliebste Leser, bot die Woche etwas nicht - einen Song Of The Week. Rücksichtsvoll wie ihr seid werdet ihr, da bin ich mir sicher, mir diese kleine Verspätung verzeihen - und dafür war der obere Paragraph ja gedacht.

Wer nun aber eine Abhandlung über eines der vielen Zutons-Songs erwartet, den muss ich enttäuschen. Nicht etwa, weil die Zutons keinen geilen Eindruck auf mich gemacht hätten - denn das haben sie, zweifelsohne. Schon eher, weil ich die Songs dieser Band lieber den anderen zwei ansässigen Experten der Rockmusik überlassen will.

Vor allem aber, weil den Zutons am Mittwoch beinahe die Show gestohlen wurde. Und zwar von ihrer Vorgruppe - einer Band, deren Liebe zu ihrer Heimatstadt sich durchaus mit dem Liverpoolschen (oder sagt man Liverpudlischen?) Patriotismus der Zutons messen kann. Sie nennen sich My Name Is George und kommen aus Winterthur.

Kann man sagen, dass sich Winterthur zu Zürich so verhält wie Liverpool zu London? Vielleicht. Kann man sagen, dass My Name Is George mehr draufhaben als jede Zürcher Band? Vielleicht auch. Kann man sagen, dass ich keine einzige Zürcher Band wirklich kenne? Ja, auch das kann man sagen, und man - also ich - könnte noch so einiges sagen (nicht zuletzt um das Vorurteil zu widerlegen, meine SOTW-Texte seien immer so kurz). Doch etwas muss man sagen: My Name Is George sind cool.

Albert Den Dekker, Leadsänger und Wahlwinterthurer aus Holland, weiss sich auf der Bühne perfekt auf die Oberschenkel zu klopfen (eine seltene Kunst, und das meine ich ernst) und bezaubert die Zuschauer zuerst mit seinem leichten Akzent, danach mit seiner astreinen Stimme. Zu seiner Rechten ein wuschelköpfiger Keyboarder sowie ein frauenschwärmerischer Gitarrist, zu seiner Linken Bassist und Drummer - das Resultat ist mehr als nur die Summer der Einzelteile. My Name Is George bringen den Rock auf der Bühne zum Leben.

"Mehr davon!" war nicht nur mein erster Gedanke. Auch der gute Tobistar rannte sogleich zm CD-Verkauf bei den bequemen Sofas, musste sich jedoch mit der 5-Track EP begnügen, während ich gleich das ganze Album ergatterte, das ganz meiner Stimmung entsprechend "Wow!" heisst und mit frischfröhlichen Party-Punk beginnt, mit dem ich diesen Text (von dem ja keiner mehr behaupten kann, er sei kurz) beenden will, einem Song nämlich, der sich nun seit Tagen auf meinem iTunes tummelt, der in jede gute Playlist gehört, der mir noch den Rest dieser dreiundzwanzigste Jahreswoche versüssen wird: «Supermarket«».


Interpret: My Name Is George, CH-Winterthur
Album: Wow!
Song: Supermarket
Jahr: 2006
Genre: Rock
Internetlink: www.mynameisgeorge.ch

Artwork: Flickr user hellochris





Comments

Sechs, Jonathan! Sechs Songs sind auf der EP drauf! Und sie sind ebenfalls Klasse, jeder einzelne ein WOW!

Ja Jungs, ihr habt BEIDE eine mega coole CD erstanden...und ja, Jonathan, dein Schreiben hat definitiv alle unverschämten Vorurteile widerlegt ;-) ! Nochmals ein grosses Dankeschön an das ganze SOTW-Team für den gelungenen Konzertabend, hat echt Spass gemacht!




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