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Madhouse - «Ten»

SOTW #39-2009

Zehn zufällige Rückblicke auf vier freie Monate

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Erlaubt mir, dem von mir als solchen verstandenen Aufruf zu mehr Bullet Points zu folgen; allesamt konzipiert im Halbschlaf heute morgen.

  • Im Nebelwald von Vilcabamba, im tiefen Süden Ecuadors, lässt es sich prima bergab galoppieren auf Pferden, die kein Pardon kennen. Und weil man bei dieser Nahtoderfahrung den Mund nicht wirklich zuhalten kann, hat man gegen Ende wortwörtlich Schmetterlinge im Bauch.
  • Alles ist relativ. Müdigkeit zum Beispiel: Relativ erstaunlich, wieviel man aus vier Stunden Schlaf pro Nacht herausholen kann, wenn kein Büro am Morgen wartet. Übrigens: Relativ heisst auf gut Schweizerdeutsch rölatiff. Glaubt keinem, der das Gegenteil behauptet.
  • Wisst ihr noch, wie in den Jahren vor seinem Tod jede Meldung über den King of Pop sukzessive seltsamer wurde? Die surrealste sparte er sich für den Schluss auf: Man finde heraus, dass das verschlafene Cuenca uns Limmatstädtern in Sachen gratis Wi-Fi einen gewaltigen Schritt voraus ist, zücke prompt sein iPhone hervor und erfahre dann von Jackos Tod. Cue the awkward flagpole.
  • In unserer Kaloriengesellschaft weiss jeder: Aller Anfang ist, naja, schwer. In anderen Worten: Das schwierigste an einer Diät sind die ersten Tage. Nicht aber, wenn man sich des Projekts gar nicht bewusst ist, wie ich am eigenen Leib merken durfte! "How to Lose Weight on the Inca Trail" - das schreit doch nach Buchidee.
  • Musikbanausen - in anderen Worten SOTW-Nichtleser - könnten meinen, es lohne sich nicht, CHF 600.- für drei Stunden Prince an einem Abend im Opernhaus Monaco zu bezahlen. Sie hätten Unrecht. Das zehnfache hätte sich auch gelohnt. Nicht überzeugt? Listen right h-e-r-e! (Thank God for Megaupload!)
  • Schweizer in den Ferien meinen es ernst. Beim wandern, wo sie nur fürs nötigste anhalten (Trick 77: Ein Fotopause vortäuschen und hinter vorgehaltener Kamera Atem holen) und auch beim Fondue, das sie gut kochen, aber teuer und streng portioniert servieren. Nur einer meinte es vorbehaltslos gut mit mir und beglückte mich innert vier Monaten mit drei Grand-Slam-Finalauftritten.
  • Was tut man, wenn man plötzlich Zeit hat und alle guten amerikanischen Serien in der Sommerpause weilen? Ins Kino gehen? Ich bitte Sie. Die Antwort: Andere Serien aufarbeiten. Allen voran das vorzügliche HIMYM. (Thank God for Megaupload!)
  • Trau nie, nie, nie einem USB-Stick.
  • Eine weitere Frage: Was tut man, wenn man nach zweimonatiger Reise mit einem iPhone, das - in einem Anflug von Seriositätswahn - fast vollständig mit Podcasts gefüllt worden war, sodass nur noch 500 Songs auf ihm Platz fanden, in die Zivilisation zurückkehrt? Die Antwort: Einen neuen MacBook Pro mit 320GB HD kaufen und ganz viel Zeit damit verschwenden, ihn mit jedem Song zu füllen, den man im Haus und im Internet findet. (Thank God for Megaupload!)
  • Jeder, wirklich jeder sollte mal mit einer Riesenschildkröte schwimmen. Und ein Reisetagebuch schreiben, das zwar verdammt witzig ist (weil im ureigenen Humor geschrieben, den man nur selbst so richtig schätzen kann), in dem aber nach einigen Monaten alles etwas übertrieben daher kommt. Mit einer riesengrossen, uralten, moosbepanzerten und in Zeitlupe schwimmenden Ausnahme.

Interpret: Madhouse, MPLS
Album: 16
Song: Ten
Jahr: 1987

Internet: Falls es euch wirklich interessiert.

Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: It's time for a new direction, it's time for jazz to die. 4th day of November, we need a purple high!

Artwork: JL in Arequipa





Comments

Dir ist schon bewusst, dass diese seltsamen, in jeglicher Form auftauchenden und von uns beiden ins SOTW eingeführten Listen ("was machen Arbeitslose eigentlich so?") hauptsächlich nur unser eigenes Gewissen beruhigen und Bilanz über das grosse Nichts ziehen?!

Aber du hast ja soooooo recht: HIMYM ist der Grund, weshalb es sich echt mal lohnt, einige Monate arbeitslos zu werden. Schliesslich kann man dann ungestört bei Season 1 beginnen. :-)




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