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U2 - «Mysterious Ways»

SOTW #34-2010

Et tu, Turicum?

u2-lego.jpg

Freunde! Ich melde mich zurück - in Zürich und auf diesem Blog. Letzteres mit der für mich üblichen Verspätung, für die ich mich heute unüblicherweise nicht entschuldige. Im Gegenteil: Die letzten Tage habe ich damit verbracht, für euch Leser etwas zu machen, das an dieser Stelle bis anhin gänzlich unbekannt war: Ich habe für euch recherchiert.

Denn obwohl es spätestens seit dem Zürcher Mega-Event "OMFG! U2@Letzigrund!!!" klar war, was der dieswöchige Song sein würde, kann ich erst jetzt eine erste Bilanz in Form dieses Textes ziehen. Nicht dass ich dort gewesen wäre - mit 360°-Bühnen habe ich schon genug Erfahrung, und gehört hat das Konzert sowieso jeder, mit oder ohne Ticket, von Albisrieden bis Witikon zum Züri-Zoo - nein, ich habe die Nachwehen des Rockbebens für euch mitverfolgt und stelle fest: Freunde, wir leben in einer Kleinstadt.

Klein nicht deshalb, weil sie in ihrer Gesamtheit so leicht zu beschallen ist; und auch nicht, weil ein U2-Konzert bei uns eben doch eine etwas einzigartigere Angelegenheit ist als in New York oder London. Nein, klein(lich) ist der Krieg, der seit letztem Wochenende in einem der schmuddeligsten Plätze Zürichs tobt, nämlich auf Tagi.ch.

Da waren zuerst mal die Kritiker. Ein gutes Konzert zwar, aber von Bono nur "unspezifische[r] Pathos", bei dem "die Menschenrechte nur noch Garnitur für das Selbstgerechte" waren. Solches "Gejammer" lassen echte Fans natürlich nicht auf sich sitzen. "Bleibt doch zu Hause" schreien sie, und der Tagi.ch-Redaktor platziert dazu geschickt ein Zitat von Schopenhauer. Und wartet dann mit dem grossen Trumpf auf: Der Experte wird eingeschaltet, der sich auf George Bush und die DDR beruft und die Fans als "Fundamentalisten" bezeichnet. Was wieder zu neuen Kommentaren führt.

Okay. Fans lieben ihre Bands und Kritiker wollen gelesen werden. Zum Glück versteckt sich Peter Hans Kneubühl in Biel und nicht hier, sonst wüssten wir das alles nicht! Aber was ist die Moral der Geschichte - nur noch NZZ lesen? Nein - wenn, dann eher SOTW, denn das Thema ist ja für Stammleser nichts neues, und hat schon vor Jahren zu einer für hiesige Verhältnisse massiven Kommentarflut geführt. Besser aber, wir begnügen uns mit einem versöhnlicheren Fazit und legen einen der letzten unbestritten grossen U2-Songs ein.


Interpret: U2, Irland
Album: Achtung Baby
Song: Mysterious Ways
Jahr: 1991

Internet: Official. Braucht ihr wirklich mehr?

Empfohlene Tätigkeit beim Hören dieses Songs: Trotzdem mal darüber nachdenken, warum es noch keine (UPDATE: kostenlose) NZZ-iPhone-App gibt.

Artwork: Flickr user Dunechaser, weil Lego und SOTW so gut zusammenpassen.








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